Die Geschichte des Adlon

Die Geschichte des Adlon

Eine über 100 jährige Geschichte

Kaiser und Kaiserin durchschritten das Portal des Neubaus. Im Gefolge Prinzessin und Prinzen sowie der gesamte Hofstaat. Dies war keine schlichte Hoteleröffnung, dies wurde zelebriert wie ein Staatsakt. Grandioser konnte eine Eröffnung nicht sein. Wilhelm II. in PR- und Öffentlichkeitsarbeit weit voraus, eröffnete zur besten Medienzeit Berlins nobelstes Welthotel: Sein Hotel. Tadellos, rief er! Das Adlon war damit geadelt und die über 100-jährige Geschichte beginnt.

Hier nehmen wir Sie mit, auf eine Reise durch die letzten Jahre des Hotel Adlon!

 

1907 – 1945


Kaiserlichen Beistands konnte sich Lorenz Adlon gewiss sein, als er vor hundert Jahren das Hotel Adlon am Pariser Platz eröffnete. Das ist gesicherte Geschichte, überdies ranken sich um dieses Haus viele Geschichten, wie es für so ein traditionelles Luxushotel standesgemäß ist. 
Das Adlon war nicht nur das erste Haus am Platze, es war auch das modernste und das erste, in dem man nicht nur luxuriös nächtigte, sondern auch - dem Trend der Zeit folgend - gesellschaftliches Leben zelebrierte. Und wer hat hier nicht alles gewohnt, verschwiegene Gespräche geführt und rauschende Feste gefeiert. Die internationale Gästeliste liest sich wie ein Who is Who aus der Kaiserzeit und Weimarer Republik.

1905 - 1907
Lorenz Adlon, Sohn eines Schuhmachers aus Mainz, kauft 1905 das Grundstück Redern zwischen Unter den Linden und Behrenstraße. In nur zwei Jahren bauen hier die Architekten Carl Gause und Robert Leibniz unter seiner Leitung das Hotel Adlon. Seiner Vision folgend, Im Adlon wohnt man nicht. Im Adlon will man sein.

26. Oktober 1907
Kaiser Wilhelm II. eröffnet das Hotel Adlon, als wäre dies ein Staatsakt. Der Hotelneubau kostet die damals unvorstellbare Summe von 17 Millionen Goldmark - in heutigem Geldwert sind das 400 Millionen Euro. Aber die Investition lohnte sich. Schnell wurde das Adlon zu einer Institution für Politik und Adel.

1921
Lorenz Adlon stirbt in Folge eines Unfalls, bei dem er von einem Fahrzeug überrollt wurde. Erben sind seine älteste Tochter Anna Förster und ihr jüngerer Bruder Louis. Am Silvesterabend jenes Jahres lernt Louis Adlon Hedda kennen. Kurz darauf trennt er sich von seiner Frau und seinen Kindern.

1925 - 1930
Berlin zählt pro Jahr 1,5 - 1,7 Millionen Gäste. Nicht wenige davon wählen das Adlon als Quartier. Fast alle Reiseführer sind sich einig: Das Adlon ist mehr als nur ein nobles Hotel, es ist eine echte Berliner Sehenswürdigkeit.

Ab 1933
In den politischen Umbruchjahren wird aus dem Adlon ein Ort politischer und diplomatischer Entscheidungen. Das Hotel gilt in der Vorkriegszeit als ""die kleine Schweiz in Berlin"".

Ab 1943
Das bevorzugte Hotel der SS ist der Kaiserhof in der Wilhelmstraße. Nachdem der Kaiserhof bei einem Bombenangriff total zerstört wurde, sucht die SS-Oberschicht nach einem neuen Ausrichtungsort für ihre Feste und entscheidet sich (leider) für das Adlon.

April 1945
Das Hotel ist nahezu unbeschädigt, lediglich die Fenster im Erdgeschoss sind zugemauert. In den Räumen des Hotels kümmerte man sich um die Verwundeten, die im April 1945 in das im Hotel eingerichtete Lazarett verlegt worden waren.

Mai 1945 
Ein Brand Anfang Mai 1945 zerstört den Prachtbau bis auf einen Seitenflügel und besiegelt das Schicksal des Hotels. Auch Louis Adlon überlebt das Kriegsende nicht, er stirbt auf dem Rückweg aus einem russischen Gefangenenlager.

Ab Juni 1945
Der notdürftig instand gesetzte Rest des Hotel Adlon wird wieder als Hotel und Restaurant genutzt.

 

1949 – 1997


Als der Krieg vom Adlon nicht mehr als den hinteren Wirtschaftsflügel übrig ließ, war's mit dem Hotel nicht vorbei. Notdürftig vom Personal instand gesetzt, von russischen Soldaten mit vergoldeten Rokokostühlen aus der Reichskanzlei bestückt, über Trümmer und Hinterhöfe der Wilhelmstraße zu erreichen, wurden im Juni 1945, also einen Monat nach der Kapitulation, im ersten Stock über der Küche das Restaurant eröffnet und im August zunächst 16 Zimmer vermietet.

2. Dezember 1949
Das Hotelgrundstück wird entschädigungslos enteignet und der stehen gebliebene Seitenflügel später zum volkseigenen Hotel garni VEB Adlon umgewandelt.

1955
Die bewegende Geschichte des Hotel Adlon wird nach der Autobiografie von Hedda Adlon verfilmt.

1964
Der Seitenflügel des Hotels wird renoviert und die Fassade erstrahlt in neuem Glanz. Bis in die 70er Jahre wird dieser Gebäudeteil weiter als Hotel und Restaurant genutzt. Trotz Sozialismus gibt es weiterhin Pagen und Hausdiener - sogar in den Original-Pagenuniformen aus den 30er Jahren.
Um 1970 wurde das Hotel in ein Heim für Hotelfach-Lehrlinge umfunktioniert.

1984
Das Politbüro der SED entscheidet, dass der Seitenflügel des Hotels abgerissen werden soll. Die Sprengung erfolgt noch im selben Jahr.

1995 bis 1997
Das Hotel Adlon wird wieder aufgebaut! Die Architekten Patzschke, Klotz & Partner richten sich größtenteils nach dem Original, planen jedoch zwei neue Stockwerke mehr ein. Finanziert wird der Neubau durch die Fundus-Fonds-Verwaltungen GmbH in Köln, Kempinski erhält einen langjährigen Pachtvertrag.

1996
Percy Adlon dreht den Fernsehfilm "In der glanzvollen Welt des Hotel Adlon".

23. August 1997
Bundespräsident Roman Herzog und Hoteldirektor Gianni van Daalen eröffnen feierlich das neue Hotel Adlon Kempinski Berlin!

 

1997 – Heute


Am 23. August 1997 wurde das legendäre Hotel Adlon an seinem historischen Ort vom damaligen Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Prof. Dr. Roman Herzog, wieder in seiner alten Pracht eröffnet. Schon nach kurzer Zeit war das Haus am Brandenburger Tor erneut Treffpunkt für internationale Gäste aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Showbusiness. Insbesondere als Domizil für Staatsgäste aus aller Welt etablierte sich das Adlon während der vergangenen Jahre. Um den Gästen noch mehr Komfort und allerhöchste Qualität zu bieten, wurde das Luxushotel kontinuierlich umgebaut und erweitert.

2000
Im Jahr 2000 eröffnete das Gourmet-Restaurant Lorenz Adlon Esszimmer unter Karlheinz Hauser, das schon ein Jahr darauf seinen ersten Michelin-Stern erhielt. Diesen Stern verteidigte auch sein Nachfolger Thomas Neeser in den Jahren 2002 bis 2010. Hendrik Otto, der ihm folgte, erkochte 2011 den zweiten Michelin Stern.

2003
Im Jahr 2003 entstand das Adlon-Palais mit einem zweiten 450 qm großen Ballsaal, drei modernen Konferenzräumen sowie dem von der Adlon-Holding betriebenen China-Club und das Club-Restaurant Felix. Ein Jahr später, im Mai 2004, wurde das Haus mit der Residenz um 69 Zimmer und Suiten an der Behrensstraße erweitert.

2006
Im Sommer 2006 kam eine dritte Präsidentensuite hinzu, die Imperial Suite, die mit wertvollen Antiquitäten ausgestattet und in den neuen 450 qm großen Sicherheitsflügel integriert ist. Neben einem Fahrstuhl, der direkt zu diesem Bereich führt, und neuester Sicherheitstechnik befinden sich in dem Flügel weitere Suiten und Zimmer für die Begleitpersonen.

2006
Auch vor dem Fünf-Sterne-Hotel gab es Neuerungen. Im Sommer 2000 wurde die Terrasse mit 170 Sitzplätzen und Blick auf das Brandenburger Tor eröffnet und seit Juli 2006 prangt über dem Hoteleingang ein weinroter Baldachin, sodass die Gäste nun bei jedem Wetter trockenen Fußes in die Lobby gelangen.

2006
Um die gestiegene Nachfrage nach Suiten zu erfüllen, wurde Ende 2005 mit dem Umbau von 48 Zimmern in 24 luxuriösen Suiten, die zum großen Teil über einen privaten Fitnessraum und eine Sauna verfügen, begonnen. Im Dezember 2006 wurden diese Suiten fertiggestellt, sodass das Adlon jetzt über 385 Zimmer inklusive 78 Suiten verfügt.

2012
Im Oktober 2012 erweitert sich das Portfolio des Grandhotels mit dem Adlon Spa by Resense um ein weiteres Highlight. Resense – ein Joint Venture der Kempinski AG mit Raison d’Etre – ist der neue Betreiber des luxuriösen Wellness-Bereichs im Hotel Adlon Kempinski. Hier werden auf einer Fläche von rund 900 Quadratmetern Schönheitsbehandlungen, Massagen und Pflegeprogramme der Extraklasse in einem einzigartigen Ambiente angeboten.

2013
Und auch kulinarisch wird die Angebotspalette um ein weiteres Restaurant ergänzt: Das SRA BUA eröffnet im April 2013. Mittlerweile zum Szenetreff avanciert, bietet der Hotspot moderne asiatische Freistilküche mit saisonalen Produkten.

2016
Den vorläufigen Höhepunkt der kontinuierlichen Erweiterungen bildet die komplette Umgestaltung der öffentlichen Bereiche, inklusive der Lobby, in 2016. Nach dreimonatiger Umbau- und Renovierungsphase und einer Investitionssumme von sechs Millionen Euro erstrahlt das Herzstück des Hauses jetzt in neuem Glanz: architektonisch optimiert und ausgestattet mit neuem Interieur und modernem Lichtkonzept - pünktlich zum 20. Geburtstag des Hauses, der in 2017 gefeiert wird.

2018
In 2018 folgte die Umgestaltung der Veranstaltungsebene im Erdgeschoss. Vor allem mit dem Ballsaal ist eine ästhetisch perfekte Transformation eines geschichtsträchtigen Raumes in eine moderne Multi-Purpose-Fläche gelungen. Inspiriert von historischen Ballsälen, fiel die Wahl auf opulente Kronleuchter von Venini, den Glaskünstlern aus Murano, weichen Teppichboden in der Optik von Versailles-Parkett, vom „House of Tai Ping“, einer international bekannten Teppichmanufaktur in Hongkong und riesige Spiegel aus Verre Églomisé, die aus der Manufaktur „Verre-D’Or“ stammen.

2022
Während der 125. Geburtstag von Kempinski Hotels seit April weltweit in allen Häusern zelebriert wird, steht das 25. Jubiläum des Hotel Adlon Kempinski Berlin kurz bevor. Vom Geburtstag am 23. August bis zum darauffolgenden Wochenende wird das erste Vierteljahrhundert der wiederauferstandenen Hotellegende mit einigen besonderen Events und Angeboten für die Berliner und Gäste des Hauses gefeiert.

2023
Die im Zuge der umfangreichen Umgestaltung der öffentlichen Bereiche im Jahr 2016 neu hinzugefügte und mit modernster Ablufttechnik ausgestattete Smokers Lounge im Erdgeschoss des Hotels trägt einen neuen Namen: Aufgrund der Nähe zum berühmten Elefantenbrunnen in der Lobby wurde sie in „Elephant Bar“ umgetauft und gleichzeitig die Angebotspalette erweitert.