Stellen Sie sich vor: Ein frischer Herbstmorgen, an dem die Luft gerade so beißt, dass Sie wach werden. Sie stehen auf dem Bahnsteig in St. Moritz, Ihr Atem beschlägt im goldenen Licht. Ein Portier des Grand Hotel des Bains Kempinski reicht Ihnen eine dampfende Tasse Kaffee – kräftig, dunkel mit einem Hauch von Haselnuss – und als der Bernina Express einfährt, dessen rote Waggons wie ein Band vor den Bergen glänzen, überkommt Sie ein Schauer der Vorfreude. Das ist nicht nur eine Zugfahrt; es ist eine Geschichte, die Sie erleben werden, eine vierstündige Odyssee durch die Schweizer Alpen, die Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird, nachdem der letzte Gipfel verschwunden ist.
Für Gäste des Grand Hotel des Bains Kempinski ist der Bernina Express eine Einladung, über das Gewöhnliche hinauszugehen. Es ist eine Reise, bei der Luxus auf Abenteuer trifft und jede Kurve der Strecke ein neues Kapitel voller Schönheit und Wunder eröffnet. Erleben Sie es mit den Augen eines Menschen, der die Magie selbst erlebt hat, und lüften Sie die Geheimnisse, die diese Reise unvergesslich machen.
Der Bernina Express ist nicht nur ein Meisterwerk der Ingenieurskunst; er ist eine Liebeserklärung an die Alpen, geschrieben vor über einem Jahrhundert. Als er 1910 eröffnet wurde, hielten Skeptiker ihn für unmöglich – eine Eisenbahn, die 2.253 Meter ohne Zahnrad überwindet und sich durch 55 Tunnel und über 196 Brücken schlängelt. Doch hier steht er, seit 2008 UNESCO-Weltkulturerbe. „Ihn zu fahren bedeutet, die Vergangenheit zu berühren“, sagte mir einmal eine Gastin mit feuchten Augen, als sie sich an die Geschichten ihres Großvaters aus der Anfangszeit erinnerte. Er war Gepäckträger auf der Strecke gewesen und hatte sich darüber gewundert, wie der Zug mit den Bergen zu flüstern schien, anstatt durch sie hindurchzurauschen.
Wenn Sie es sich in Ihrem Sitz bequem machen, sind Sie nicht nur Passagier – Sie werden Teil dieser lebendigen Geschichte. Die Viadukte und die spiralförmigen Tunnel – sie sind mehr als Stein und Stahl; sie sind die Träume von Visionären, die es wagten, die Alpen mit Schienen zu verbinden. Es ist ein Erbe, das Sie einlädt, Ihre eigene Geschichte zu schreiben.
Der Pfiff ertönt scharf und klar und durchschneidet die alpine Kälte, während der Zug ruckartig vorwärtsfährt. Ich drücke mein Gesicht an das Panoramafenster, das Glas kühl an meiner Wange, und sehe zu, wie St. Moritz hinter mir verschwindet. Der See glitzert wie eine silberne Schicht, und das leise Bimmeln von Kuhglocken weht durch das Tal – ein Abschiedsgruß der unten grasenden Kühe.
Der Wald riecht nach feuchter Erde und Kiefern. Ich stelle mir die Arbeiter vor, die ihn gebaut haben, ihre Hände voller Schwielen, ihr Atem in der eisigen Luft sichtbar, und ich bin beeindruckt von ihrem Mut.
Je höher wir steigen, desto dünner wird die Luft, bis wir die Alp Grüm erreichen. Ich betrete die Plattform, meine Stiefel knirschen auf dem frostbedeckten Kies, und der Wind trägt einen Hauch von Schnee herbei. Vor mir erstreckt sich der Palügletscher, dessen eisblaue Adern im Sonnenlicht leuchten.
Eine Mitreisende, eine silberhaarige Frau mit Seidenschal, beugt sich vor und murmelt: „Hier habe ich mich in die Schweiz verliebt.“ Ich nicke und schmecke die frische Luft.
Oben angekommen, fährt der Zug am Lago Bianco entlang, dessen Wasser ein seltsames milchiges Türkis schimmert. Die Sonne brennt über mir, und ich halte die Hand vor die Augen und spüre, wie ihre Wärme durch meinen Mantel sickert. Die Stille hier ist tief, nur unterbrochen vom Knarren des Waggons und dem leisen Plätschern der Wellen am Ufer. Es ist ein Moment, den ich festhalten möchte.
Wir schrauben uns hinab, der Zug dreht sich wie eine Tänzerin auf Zehenspitzen. Die Fenster füllen sich mit Grün – Weinbergen und Zypressen – und die Luft wird warm, schwer vom Duft sonnengetrockneter Steine. Ich öffne mein Fenster einen Spaltbreit und höre in der Ferne Kinder lachen, ihre Stimmen vermischen sich mit dem Klappern der Schienen. Italien ruft, sanft und verführerisch.
Jeder Kilometer ist ein Fest – für Augen, Ohren und Seele. Das sanfte Schaukeln des Zuges wiegt mich wie ein Schlaflied, und ich verliere mich in seinem Rhythmus, während die Welt draußen in Schnee, Stein und Himmel ihre Spuren hinterlässt.
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Der Waggon ist ein Kokon der Eleganz – weiche Ledersitze, die einen umhüllen, ein Hauch von poliertem Holz und Lavendel liegt in der Luft. In der Ersten Klasse ist es noch intimer: weniger Sitze, mehr Platz und das Gefühl, mit den Alpen ganz allein zu sein. Ich öffne die vom Hotel vorbereitete Picknickbox und finde warme Croissants, ein Stück Räucherlachs und ein gekühltes Glas Prosecco, das wie Lachen perlt. Ich nehme einen Schluck, die Bläschen tanzen auf meiner Zunge, und denke: So schmeckt Luxus.
Buchen Sie einen Platz im Wagen 1, rechts, für die Auffahrt von St. Moritz. Hier ist die Aussicht am beeindruckendsten – Gletscher auf der einen Seite, tiefe Täler auf der anderen. Und wenn Sie gerne fotografieren, vertrauen Sie mir: Das Licht um 10:00 Uhr morgens lässt die Gipfel golden erstrahlen.
Zurück im Grand Hotel des Bains Kempinsk beginnt die Reise schon, bevor ich überhaupt einsteige. Der Concierge, ein Mann mit einem Augenzwinkern, überreicht mir mein Ticket und eine handschriftliche Notiz: „Nehmen Sie den Zug um 16:14 Uhr – der Wintersonnenuntergang über dem Pass ist ein Geheimnis, für das es sich lohnt aufzustehen.“ Er hat Recht. Die Nähe des Hotels zum Bahnhof ist ein Geschenk, und die Mitarbeiter kennen diese Strecke wie ein Familienerbstück. Sie werden Ihnen raten, einen Schal für die kühle Alp Grüm einzupacken oder in Tirano bei einem Glas Veltliner Wein in einer versteckten Osteria zu verweilen, auf die sie schwören.
Die Fahrt nach Tirano dauert vier Stunden, fühlt sich aber endlos und flüchtig zugleich an. Ich treffe ein Paar aus London, das seit seiner Hochzeitsreise jedes Jahr mit dem Auto fährt – sie sagen, es sei ihr Ritual, eine Erinnerung daran, warum sie sich verliebt haben. Für die Rastlosen lockt der Palm Express Bus von St. Moritz nach Lugano, aber ich entscheide mich, in St. Moritz zu bleiben, die Berge rufen mich zurück..
Concierge-Tipp: In Tirano sollten Sie die Touristenfallen meiden und zur Piazza Basilica gehen. Dort gibt es eine kleine Gelateria, in der das Pistazieneis täglich frisch zubereitet wird. Kombinieren Sie den Besuch mit einem Spaziergang zur Wallfahrtskirche der Madonna, deren Fresken im Nachmittagslicht leuchten. Eine stille Belohnung nach der Reise.
Ich muss gestehen, dass ich nicht darauf vorbereitet war, wie sehr der Bernina Express mein Herz erobern würde. Es ist das Summen des Zuges durch die Stille, wie sich die Alpen wie ein Geheimnis entfalten, das nur Sie kennen. Für Kempinski-Gäste ist es mehr als nur eine Fahrt – es ist ein kuratierter Ausflug, eine Chance, Ihre eigene Geschichte in das Gefüge dieser legendären Route einzuflechten. Der Luxus liegt im Detail: das Klirren von Kristall, das Rascheln der Blätter vor dem Fenster, das Gefühl, für ein paar Stunden die Welt ganz Ihnen allein zu gehören.
Als ich aus dem Bernina Express steige, schweifen meine Gedanken zu einer anderen Legende: dem Glacier Express. Von Zermatt nach St. Moritz taucht er langsamer und tiefer in die Alpen ein – acht Stunden Gletscher, Schluchten und Erhabenheit. Das Paar aus London erzählte mir, dass dies ihr nächster Halt sei, ein Begleitstück dieser Reise. Ich bin auch versucht. Warum sich schließlich mit einem Meisterwerk zufriedengeben, wenn die Schweiz zwei davon bietet?
Erfahren Sie hier mehr über den Glacier Express.